Was ist sexualisierte Gewalt?

Sexualisierte Gewalt ist Gewalt, die mittels Sexualität ausgeübt wird. Beispiele sexualisierter Gewalt sind sexueller Missbrauch an Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen, Vergewaltigung, Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger, Prostitution von Kindern, das Ausstellen, Herstellen, Handeln und der Eigenbesitz kinderpornografischer Produkte oder exhibitionistische Handlungen (vgl. Enders 2012, S. 33)

Sexualisierte Gewalt ist für Betroffene ein Angriff auf die psychische und körperliche Unversehrtheit und eine massive Grenzverletzung. Meist geht sie von Bekannten aus, im Verhältnis eher selten von Fremden. Sexualisierte Gewalt kommt in allen gesellschaftlichen Schichten vor – unabhängig von Einkommen, Bildungsstand, Kultur oder gesellschaftlichem Status.

Sexueller Missbrauch

Sexueller Missbrauch ist Gewalt. Es ist die seelische und körperliche Misshandlung auf sexueller Ebene. Sexueller Missbrauch findet immer geplant statt und nutzt die körperliche, psychische oder sprachliche Unterlegenheit eines Kindes gegenüber eines Erwachsenen aus.

Wann Grenzen überschritten werden und wann sich ein Blick, eine Bemerkung, eine Berührung unangenehm anfühlen, bestimmen nur Betroffene selbst. Oft fällt es vor allem Kindern sehr schwer, in solchen Situationen Missbrauchshandlungen abzulehnen. Sie kennen die erwachsene Tatperson meistens gut, vertrauen ihr sogar. Dieses Vertrauen missbraucht die Tatperson und nutzt ihre Macht- und Autoritätsposition aus, um eigene Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen.

Häufig wird minderjährigen Betroffenen sexualisierter Gewalt von der Tatperson gesagt, alles sei ein Geheimnis, man dürfe mit niemandem darüber sprechen, sonst würde etwas passieren. Dies ist eine Einschüchterung und soll Angst schüren. Betroffene haben es sehr gut im Gefühl, wenn sich etwas nicht richtig anfühlt und dieses Gefühl hat Berechtigung. Jede*r hat selbst das Recht zu bestimmen, wer einem nahekommen darf. Jede*r hat das Recht, nein zu sagen – nein heißt nein. Jede*r hat das Recht, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen.

Sexueller Missbrauch in der Kindheit wirkt sich oft bis ins Erwachsensein aus, besonders in Situationen wie Streit in der Partnerschaft oder Familie, bei Angst oder in Stresssituationen. Wenn man erfährt, dass zum Beispiel eine Freundin von sexuellem Missbrauch betroffen war oder ist, dann hilft es, ihr zuzuhören und sie ernst zu nehmen. Man kann ihr empfehlen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, z.B. in unserem Beratungszentrum. Sie kann auch zu uns begleitet werden.

Wir beraten nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige, d.h., wenn man nicht weiß, wie man am besten helfen kann – einfach bei uns anrufen.

Du kannst dich beraten lassen

Wir helfen dir gerne und professionell! Du bist in deiner Situation nicht allein. Viele Mädchen erfahren dasselbe und nehmen unsere Hilfe in Anspruch. Du kannst einen Termin mit uns ausmachen, allein oder vielleicht mit deiner besten Freundin, ohne dass jemand davon erfährt.

Du kannst uns anrufen und mit uns sprechen – anonym oder unter deinem Namen. Wir unterliegen der Schweigepflicht. Das bedeutet, dass wir nicht weitertragen, was du uns erzählst, es sei denn, du gibst und dazu die Erlaubnis.

Ophelia Beratungszentrum für Frauen und Mädchen mit Gewalterfahrung e. V.
Kastanienallee 10, 30851 Langenhagen

Telefon: (0511) 724 05 05
E-Mail: info@ophelia-beratungszentrum.de

Weitere Möglichkeiten der Unterstützung gibt es auf unserer Seite Zusätzliche Telefonnummern und Links.